Vielleicht geht es dir wie mir: Du schreibst für unterschiedliche Zielgruppen. Manche lieben seriös-informative Texte, andere schätzen lockere Texte und wieder andere richten sich an Kinder und Jugendliche. Wie geht das? Eins kann ich dir direkt sagen: Es hilft nichts, hier einfach nur mit Worten zu jonglieren.

Viel wichtiger ist es, dass du die Bedürfnisse, Vorlieben und Erwartungen deiner Zielgruppe nicht nur kennst, sondern auch verstehst, und deinen Schreibstil daran anpasst. Ganz gleich, ob du für Unternehmen, für ein junges Publikum, Fachexpert:innen oder die breite Öffentlichkeit schreibst, hier sind einige Tipps, wie du deinen Schreibstil an die jeweilige Zielgruppe anpassen kannst.

1. Recherchiere deine Zielgruppe

Einfach loslegen, passt schon? Besser nicht. Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du deine Zielgruppe kennen. Also wirklich kennen. Recherchiere also Interessen, Sprachvorlieben und Bedürfnisse. Schau dir vergleichbare Texte an. Und achte darauf, die Informationen und Lösungen anzubieten, die für deine Zielgruppe relevant sind.

Je besser du deine Leser verstehst, desto gezielter kannst du deinen Schreibstil anpassen. Falls du den Texte im Auftrag eines Kunden oder einer Kundin schreibst, erkundige dich auf jeden Fall nach dem Wording und ob ein bestimmter Stil gewünscht ist. Sicher ist sicher.

2. Verwende die richtige Tonalität

Eigentlich klar: Der Ton deines Textes sollte zu deiner Zielgruppe passen. Ein informeller, lockerer Ton mag in manchen Bereichen geeignet sein, während professionelle Texte sich anders lesen sollten. Achte deshalb darauf, dass deine Tonalität zu deiner Zielgruppe in Einklang passt.

Verbiegen brauchst du dich dafür aber nicht: Du bleibst weiterhin Du, auch wenn du für eine Zielgruppe textest, mit der du vielleicht gar nicht viel gemeinsam hast. Oft geht es nur um kleine Anpassungen. Bleib dir selbst und deinem Stil treu – im Zweifel bist du genau deshalb gebucht worden.

3. Berücksichtige die Fachbegriffe

Wenn du für eine bestimmte Nische oder Branche schreibst, ist es wichtig, das Fachvokabular zu verstehen und zu verwenden. Das geht auch gar nicht anders: Fachbegriffe können Vertrauen schaffen und zeigen, dass du die Sprache deiner Zielgruppe sprichst. Das funktioniert aber nur, wenn du weißt, wovon du schreibst.

Erinnerst du dich womöglich noch an diese eine Person aus der Schule, die sich immer besonders gewählt ausdrücken wollte, aber alle Fremdwörter konsequent falsch eingesetzt hat? Argh. Ähnlich könnte es dir aber auch gehen, wenn du einfach nur Fachbegriffe einstreust und gar nicht weißt, worüber du da gerade schreibst. Das ist sogar abschreckender für deine Zielgruppe, als wenn du auf Fachbegriffe ganz verzichtest.

4. So wenig komplex wie möglich und nötig

Wie gut deine Zielgruppe deinen Text versteht (und wie gerne sie ihn liest), hängt nicht nur davon ab, wie gut du schreibst, sondern auch davon, wie komplex dein Text ist. Berücksichtige auch hier deine Zielgruppe und wähle eine Sprache und Struktur, die zu ihr passt.

Ganz unabhängig davon ist es aber sinnvoll, übermäßig komplexe Sätze und gestelzte Strukturen zu vermeiden. Ob du etwas wirklich verstanden hast, merkst du vor allem daran, dass du in der Lage bist, es möglichst einfach zu erklären. Falls das nicht geht – weißt du wirklich genau, wovon du das schreibst?

5. Erzähle Geschichten

Menschen lieben Geschichten. Egal, ob du für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene schreibst, Geschichten können komplexe Konzepte vereinfachen und den Leser:innen helfen, Dinge besser zu verstehen.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag: Die meisten Themen lassen sich in eine Geschichte einbetten. Allerdings solltest du das nicht auf Krampf versuchen, sondern nur da, wo es auch einen Mehrwert hat und passt.

6. Nimm Feedback ernst

Hast du schlechtes Feedback bekommen oder läuft dein Text einfach nicht gut? Nimm das ernst. Kannst du deinen Text anpassen? So hart es sein mag: Manchmal ist es auch sinnvoll, radikal neu zu starten und den alten Text über Bord zu werfen.

7. Bleib flexibel

Die Bedürfnisse deiner Zielgruppe können sich im Laufe der Zeit ändern. Bleib also flexibel und passe deinen Schreibstil entsprechend an, um immer relevant zu bleiben. Dein Ziel als Texter:in sollte es immer sein, eine Verbindung zu deinen Leser:innen herzustellen und sie durch deine Worte zu inspirieren oder zu informieren. Und das kann auch bedeuten, dass du deinen Stil änderst – schließlich bist du auch nicht mehr dieselbe wie noch vor fünf Jahren, oder?

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